Rezension | Christina Felschen

Rezension | Christina Felschen

Das Gestern im Heute

Rezension zur Fotoserie “Mémoire” des kongolesischen Künstlers, veröffentlicht im SÜDLINK, dem Nord-Süd-Magazin von Inkota, 12/2013, S.12-13 >>

Mit seiner Fotoserie “Mémoire” erinnert der Fotograf Sammy Baloji an den Kolonialismus. In den Ruinen der Minenstadt Lubumbashi ergründet er die Identität des heutigen Kongo. Dabei werden die Zeitebenen durchlässig, der Minenarbeiter schaut uns direkt an.

In 30 Gängen um die Welt

veröffentlicht in der Welternährung 3/2013, der Zeitung der Welthungerhilfe >>

Jeder sechste Mensch weltweit hungert – eine stille und weithin unsichtbare Katastrophe. Einem kalifornischen Reporterpaar ist es gelungen Mangel und Überfluss sichtbar zu machen. Menzel und D’Alusio haben weltweit Esskulturen dokumentiert, in einem sudanesischen Flüchtlingslager genauso wie in einer britischen Reihenhaussiedlung. Das Ergebnis ist erschreckend.

Plädoyer für einen Journalismus des Respekts

Rezension veröffentlicht im SÜDLINK, dem Nord-Süd-Magazin von Inkota, 03/2013 >>

In ihrem autobiografischen Werkstattbericht hinterfragt die langjährige Reporterin Charlotte Wiedemann das Menschenbild des Auslandsjournalismus. Sie stellt die fünf journalistischen W-Fragen einmal anders: Wie prägen Medien unseren Blick auf die Welt – und damit unser außenpolitisches Handeln? Was macht guten Journalismus aus? Wo liegen die Grenzen unserer Erkenntnis?

Kindheit im Neonlicht

veröffentlicht im SÜDLINK, dem Nord-Süd-Magazin von Inkota, 09/2012, S.22-23 >>

In einer indischen Textilfabrik sind dem italienischen Fotografen Alessandro Brasile erschreckende Aufnahmen gelungen: Dort werden minderjährige Mädchen als Zwangsarbeiterinnen gefangen gehalten. Nach außen hin preist die Firma dies als „soziales Engagament“ an.

Krokodilleder und Straßenstaub

veröffentlicht im SÜDLINK, dem Nord-Süd-Magazin von Inkota, 06/2012, S. 34-35 >>

Koloniale Mimikry verwirrt und provoziert – bis heute. Die kongolesischen Sapeure haben die belgische Kolonialmacht imitiert – und wurden unterdrückt. Mimikry galt als Widerstand; beim Blick in den Spiegel grauste es den Herrschern vor sich selbst. In der SAPE-Bewegung lebt das Spiel mit den Identitäten fort und bekommt im europäischen Exil eine neue Bedeutung.

Mittelalter in Taschkent

veröffentlicht im SÜDLINK, 06/2012, S. 12 >>

Weil sie Alltagsszenen aus dem ländlichen Usbekistan veröffentlichte, wurde die Fotografin Umida Ahmedova 2010 festgenommen. Der Regierung waren ihre Fotografien zu “rückwärtsgewandt”. Das Land belegt einen der letzten Plätze auf dem Index der Pressefreiheit; Langzeit-Präsident Karimov hat viel Erfahrung damit Kritiker zum Schweigen zu bringen. Doch Ahmedova spricht.

Kochen für Milliarden

veröffentlicht im SÜDLINK, dem Nord-Süd-Magazin von Inkota, 12/2011, S.16 des Dossiers >>

Das Auge isst mit: Inszenierung spielt in Straßenküchen eine wichtige Rolle. So wählen auch diese FotografInnen eine ungewöhnliche Perspektive auf das Alltägliche.

Die Gedanken sind frei

Rezension veröffentlicht im Südlink, 09/2011 >>

Ein Junge wird durch ein Missverständnis zum politischen Gefangenen und jahrelang gefoltert; bei seiner Entlassung erkennt er sein Land kaum wieder. Harter Tobak – und doch kommt Abbas Khiders Roman „Die Orangen des Präsidenten“ so unfassbar leicht daher.

„Unser Staat spricht eine Fremdsprache“

veröffentlicht im SÜDLINK, dem Nord-Süd-Magazin von Inkota, 09/2011 >>

Als 2010 viele afrikanische Staaten ein halbes Jahrhundert der Unabhängigkeit vom Kolonialismus feierten, stimmten die AutorInnen dieses Sammelbands nicht in den allgemeinen Jubel ein. In Fachartikeln, Reden und Liedtexten bilanzieren sie 50 Jahre neuer Abhängigkeiten

Die Ästhetik des Unsichtbaren

veröffentlicht im SÜDLINK, dem Nord-Süd-Magazin von Inkota, 09/2011, S.32 >>

„Clothing“ heißt die Serie der niederländischen Fotografin Judith Quax – „Kleidung“, nichts weiter. Mehr ist ja auch nicht zu sehen auf den puristischen Fotos: Shirts und Jeans an einem verlassenen Strand. Sand und Wasser dringen in die Ärmel, blähen den Rumpf auf und nehmen langsam die Form der Körper an, die diese Kleider gerade noch trugen.