Die Stadt der Überlebenden

Mehr als 600.000 Rohingya sind seit August vor der ethnischen Säuberung in Myanmar ins Nachbarland Bangladesch geflohen. Welthungerhilfe-Mitarbeiterin Disha Uppal traf Überlebende im größten Flüchtlingslager des Landes.

veröffentlicht im Dezember 2017 in der entwicklungspolitischen Zeitung “Welternährung”, herausgegeben von der Welthungerhilfe >>

“Von außen scheint das Flüchtlingslager von Cox’s Bazar totenstill”, schreibt Disha Uppal. Die Medienreferentin des indischen Welthungerhilfe-Büros besuchte Bangladesch im Oktober. “Ich sehe ein Meer aus Tausenden Zelten, die sich von der Ebene bis zu den Hügeln erstrecken. Dazwischen traurige, verzweifelte Gesichter. Einige Rohingya sind damit beschäftigt, aus Plastikplanen neue Zelte zu bauen, andere tragen Bambusstöcke auf den Schultern und wieder andere laufen zum Lagereingang, weil sie auf Hilfslieferungen hoffen. Je weiter ich in das Lager hineingehe, desto stärker riecht es nach Schmutz und Abwasser.”

Täglich kommen neue Menschen im Lager an, im November waren es bereits 600.000. “Schauen Sie mal hier links rüber!”, ruft Mohammad Jakariya. “Dort sah man bis vor kurzem noch Bäume.” Jetzt ist alles voller Zelte. “Ich bin bei jedem Besuch erstaunt, wie schnell sich diese Ebene in eine Stadt verwandelt.” Jakariya arbeitet für die bengalische Organisation Anando, die seit Jahren Projekte mit der Welthungerhilfe durchführt. Als die Flüchtlingskrise einsetzte, war Anando schnell zur Stelle, um Nothilfe zu leisten. Zusammen mit der Welthungerhilfe versorgt die Organisation 2.600 Familien im Lager mit Nahrungsmitteln. Auch die Familie von Hamida – beziehungsweise die Überlebenden ihrer Familie.

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