Besonders gespannt bin ich auf die mehrtägigen Exkursion, die uns in so abgelegene Gebiete führen, dass ich sie zum großen Teil weder bei Google Maps noch im guten alten Diercke finden konnte. (Bei Google Maps sieht das riesengroße Westpapua mit seinen über 200 verschiedenen indigenen Gruppen aus wie ein unbesiedelter weißer Fleck, rechts im Bild.)
Dort werden wir uns ein Bild von zentralen Umweltproblemen vor Ort machen, vor allem von der Rodung des Regenwalds, den Auswirkungen von Bergbau und Palmölplantagen sowie von Umweltproblemen in Städten.
Wir werden zwei Papua-Dörfer besuchen, deren Waldgebiete die indonesische Regierung an eine Zuckerrohrfabrik verkauft hat, und anschließend die Fabrikbesitzer treffen. In Nord-Sumatra werden wir sehen, welche Auswirkungen die Zerstörung des Regenwalds auf lokale Gemeinschaften hat; dort sind außerdem Besuche in einer Zellstofffabrik, auf Palmölplantagen, bei Grubenarbeitern, einem Bergbaukonzern sowie in Abfallentsorgungs-, Industrie- und Hafenanlagen geplant.
Indonesien ist das größte muslimische Land der Erde, doch Christen, Hindus, Buddhisten und Angehörige indigener Religionen stellen wichtige Minderheiten dar. Trotz einer langen Tradition der kulturellen Vielfalt kam es in der Vergangenheit mehrfach zu religiös motivierten Ausschreitungen und Attentaten, die sich gegen Angehörige der christlichen Minderheit sowie gegen muslimische „Abweichler“ richten. Hinzu kommt eine agressive Missionstätigkeit seitens evangelikaler Kirchen. Mit Teilnehmern verschiener Religionen/ Konfessionen und Nationalitäten wollen wir abschließend über die Zukunft des interreligiösen Miteinanders diskutieren.
Bilder: Mangiwau/flickr.com; Screenshot Google Maps