Wer Jim und Sue Chilten auf ihrer Ranch besucht, blickt zuerst in die Augen eines Berglöwen. Ein elegantes Tier, die Beine ausgestreckt wie im Sprung. Doch der Puma springt nicht mehr, er dekoriert das Foyer seiner Jäger. „Er hat uns Vieh im Wert von 20.000 Dollar gestohlen“, sagt Sue und lacht: „Das war sein Todesurteil.“
Jim and Sue Street, Arivaca, Arizona, zehn Meilen vor der mexikanischen Grenze. Hier gilt das Recht des Stärkeren und die Stärkeren sind im Zweifelsfall Jim und Sue Chilten. Auf einem Hügel inmitten ihrer 20.000-Hektar-Ranch haben sie sich ein Imperium errichtet. Durch enge Flure führen sie an Trophäen und Familienfotos vorbei: Hinter dem ausgestopften Berglöwen liegen antike Indianerwerkzeuge, die sie bei Bauarbeiten gefunden und behalten haben. An der Wand der Ururgroßvater, der aus Jims Sicht zu Zeiten lebte, „als hier noch die Apache Menschen abschlachteten.“ Der Flur führt in eine Rundhalle mit 18 Fenstern, von denen Jim und Sue die Wüste von Sonora in alle Richtungen überblicken – vom Baboquivari, dem heiligen Berg der Tohono O‘odham zu den Steppenfeuern von Three Points bis zur mexikanischen Grenze. Dorthin blicken die Chiltens mit besonderer Wachsamkeit.
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