Migration @de | Christina Felschen

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Die Mandel-Verschwörung

Kulturschock einmal umgekehrt

Tomohiros Schweigen

Kolumne in der taz, veröffentlicht am 14.3.2013 >>

Ayakos and Tomohiros Haus stand nur 30 Kilometer von dem Atomkraftwerk entfernt, das am 11. März 2011 schlagartig berühmt wurde. Als bereits alle Welt von Fukushima sprach, bereiteten sie noch seelenruhig Reisbällchen zu; erst ihre Kinder aus Tokyo überredeten sie zur Flucht. Nur die Katze blieb zurück – und die Erinnerung an Freunde und Nachbarn, von denen sie nie wieder gehört haben.

Krokodilleder und Straßenstaub

veröffentlicht im SÜDLINK, dem Nord-Süd-Magazin von Inkota, 06/2012, S. 34-35 >>

Koloniale Mimikry verwirrt und provoziert – bis heute. Die kongolesischen Sapeure haben die belgische Kolonialmacht imitiert – und wurden unterdrückt. Mimikry galt als Widerstand; beim Blick in den Spiegel grauste es den Herrschern vor sich selbst. In der SAPE-Bewegung lebt das Spiel mit den Identitäten fort und bekommt im europäischen Exil eine neue Bedeutung.

Der Diktator nebenan

veröffentlicht in sechs Sprachen im Europamagazin Cafebabel.com vom 5. Januar 2012 >> und nominiert für den CEE Journalism Prize („Writing for Central and Eastern Europe“) 2012 >>

Weißrussland ist die letzte Diktatur in Europa, die litauische Hauptstadt Vilnius nur 40 Kilometer von der Grenze entfernt. Weißrussische Bürgerrechtler nutzen Vilnius als Zufluchtsort und Schaltzentrale – doch völlig sicher fühlen sie sich nicht. Die litauische Präsidentin pflegt gute Kontakte zum weißrussischen Despoten.

Die Ästhetik des Unsichtbaren

veröffentlicht im SÜDLINK, dem Nord-Süd-Magazin von Inkota, 09/2011, S.32 >>

„Clothing“ heißt die Serie der niederländischen Fotografin Judith Quax – „Kleidung“, nichts weiter. Mehr ist ja auch nicht zu sehen auf den puristischen Fotos: Shirts und Jeans an einem verlassenen Strand. Sand und Wasser dringen in die Ärmel, blähen den Rumpf auf und nehmen langsam die Form der Körper an, die diese Kleider gerade noch trugen.

Massaker per SMS

veröffentlicht im Nord-Süd-Magazin INKOTA-Brief, 06/2011, S.4 >>

Während das deutsche Asylrecht einen Großteil aller Bewerber ablehnt, hat es einen kongolesischen Rebellenchef jahrelang als “politischen Flüchtling” geschützt. Bürokratie und fehlende Kooperation haben den Prozess um Jahre verzögert – genug Zeit für ihn, um mehrere Massaker im Ostkongo zu organisieren. Per SMS, von Mannheim aus.

Heim in die Fremde

veröffentlicht im Nord-Süd-Magazin INKOTA-Brief, 06/2011 >>

Etwa 10.000 Menschen verschwinden jedes Jahr ganz plötzlich aus Deutschland, weil sie abgeschoben werden. Ein Kunstprojekt will die Erinnerung an diese “Verschwundenen” zurückholen: Mit einer Einwegkamera haben Kinder ihre Abschiebung in ein ihnen fremdes Land dokumentiert. “Kosovo? Welcher Kosovo?”

Die letzten Tage der Sundarbans

veröffentlicht im Nord-Süd-Magazin INKOTA-Brief, 12/2010

In einem Mangrovenwald am Indischen Ozean portraitiert der britische Gotograf Peter Caton die ersten Opfer des Klimawandels – Inselbewohner, die durch steigendes Wasser und Zyklone vertrieben werden

Die Erbin des Krieges

veröffentlicht in der taz vom 8. August 2009 >>

Bosiljka Schedlich hat während der Jugoslawienkriege tausenden Traumapatienten geholfen. Auch sie kommt aus einer kriegsgeschädigten Familie.

Tanzende Hände, beredtes Schweigen

veröffentlicht in der taz vom 21. Juli 2009 >>

So sinnlich war Wedekind noch nie: Mit “Frühling Erwache!” zeigen 14 gehörlose Jugendliche im Oktober ein Drama über ihre Einsamkeit und die “Behinderung” von Gebärdenlosen. Ein Probenbesuch