Der Google-Staat

IT-Firmen wie Google präsentieren sich gerne als Wohlfühlunternehmen und Weltverbesserer. Doch ihr Umgang mit Kritikern und Konkurrenten stellt diese Werte infrage.

veröffentlicht am 14. September 2017 auf ZEIT ONLINE >>

Als die EU-Kommission ein Bußgeld gegen einen Konzern verhängte, weil er Wettbewerbsregeln verletzt, tat Barry Lynn, was ein unabhängiger Experte tut: Er bezog in einer Pressemitteilung Stellung. Der Abteilungsleiter des Thinktanks New America Foundation gratulierte den Kartellrechtlern zu ihrer Entscheidung und forderte den US-Kongress auf, ebenso zu entscheiden. Sein Statement war gerade mal einen Absatz lang und wäre unter normalen Umständen schnell wieder vergessen.

Doch das Urteil betraf Google – einen der wichtigsten Geldgeber seines Thinktanks. Lynns Text verschwand noch am selben Tag vorübergehend von der Website. Er selbst wurde wenig später nach 15 Jahren bei New America mit seiner gesamten Abteilung entlassen, laut Presseerklärung wegen unkollegialen Verhaltens.

Interne E-Mails, die der New York Times vorliegen und von denen der Thinktank einige mittlerweile selbst veröffentlichte, deuten allerdings auf einen Interessenkonflikt hin…

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